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Keith Jarrett: Testament Paris/London

 A l b u m   D e t a i l s


Label: ECM Records
Released: 2009.10.06
Time:
69:27/49:33/43:27
Category: Jazz
Producer(s): Manferd Eicher
Rating: ********.. (8/10)
Media type: CD
Web address: www.keithjarrett.org
Appears with: Jan Garbarek
Purchase date: 2009.12.06
Price in €: 3,00





 S o n g s ,   T r a c k s


CD 1: Salle Pleyel, Paris
[1] Part I (K.Jarrett) - 13:48
[2] Part II (K.Jarrett) - 10:36
[3] Part III (K.Jarrett) - 7:05
[4] Part IV (K.Jarrett) - 5:33
[5] Part V (K.Jarrett) - 8:46
[6] Part VI (K.Jarrett) - 6:30
[7] Part VII (K.Jarrett) - 6:59
[8] Part VIII (K.Jarrett) - 10:11

CD 2: Royal Festival Hall, London
[1] Part I (K.Jarrett) - 11:09
[2] Part II (K.Jarrett) - 8:10
[3] Part III (K.Jarrett) - 6:50
[4] Part IV (K.Jarrett) - 5:58
[5] Part V (K.Jarrett) - 10:34
[6] Part VI (K.Jarrett) - 6:52

CD 3: Royal Festival Hall, London
[1] Part VII (K.Jarrett) - 9:00
[2] Part VIII (K.Jarrett) - 8:01
[3] Part IX (K.Jarrett) - 3:56
[4] Part X (K.Jarrett) - 5:35
[5] Part XI (K.Jarrett) - 8:26
[6] Part XII (K.Jarrett) - 8:30

 A r t i s t s ,   P e r s o n n e l


Keith Jarrett - Grand Piano

 C o m m e n t s ,   N o t e s

2009 CD ECM Records

Recorded November 26, 2008 at Salle Pleyel, Paris and December 1, 2008 at Royal Festival Hall, London.



 "Testament": Das klingt alarmierend. Ein letzter Wille in musikalischer Form? Keith Jarrett, der große Zelebrator, hat wieder Solo-Aufnahmen gemacht. Im November und Dezember 2008 gab der 1945 geborene US-Amerikaner Konzerte in Paris und London, die mitgeschnitten wurden. Und jetzt sind sie auf einer Dreifach-CD erschienen.

Ausnahmsweise ziemlich zeitnah kommen sie auf den Markt. Und dann unter dieser Überschrift. Das macht neugierig. In der Tat spielte Jarrett - der seit vielen Jahren spektakulärste Vertreter der Gattung Solo-Improvisation am Klavier - diese Musik am Ende einer bedeutenden Lebensphase. Im Booklet schildert er selbst, dass ihn kurz vor den Konzerten seine Frau Rose Anne nach über drei gemeinsamen Jahrzehnten verlassen habe. Ein Vermächtnis stellt also diese Dreifach-CD dar. Das, was er am Ende dieser dreißig Jahre musikalisch zu bieten hat, gibt Jarrett an die Hörer weiter. Es ist Musik mit ganz vielen Farben. Und es ist Musik von mitreißender emotionaler Kraft.
Musik als Überlebensmittel

Jarrett, der Existentielle. "Ich strampelte, um am Leben zu bleiben", schreibt er über den ersten Impuls nach dem Bruch. Strampeln - das hieß bei Jarrett hier: Konzerte geben. Schnell vereinbarte er Termine. Musikmachen vor Publikum als Überlebensmittel. Er erzählt in dem ausführlichen Text auch, er habe sich zu dieser Zeit "wieder zusammensetzen" müssen. Und etwa im vorweihnachtlich buntschillernden London im Stau zu stecken - "ohne meine Frau" - und draußen glückliche Paare vorbeigehen zu sehen, das gibt er fast als traumatisches Erlebnis wieder. Um am Ende des Texts zu formulieren: "Verlust mag eine große Sache sein, aber was bleibt, wird dann noch wichtiger als je zuvor."
Ausdrucksstarker Musiker

Diese CD-Box ist eine für die Fans wie für das Label willkommene Fortsetzung einer langen Reihe medien- und publikumswirksamer Solo-Aufnahmen des ungewöhnlich ausdrucksstarken, aber auch unalltäglich divenhaften Musikers. Seit dem "Köln Concert" von 1975, das mit rund vier Millionen Exemplaren als die meistverkaufte Solo-Klavierplatte aller Gattungen gilt, wird jede seiner CDs mit Spannung erwartet. Und Musik mit solch einer Vorgeschichte wirkt dann noch aufregender. Dies aber: zu Recht.
Momente von melodienseliger Innigkeit

Die beiden Live-Aufnahmen, einmal mit acht, einmal mit zwölf Teilstücken, zeigen nicht etwa einen besonders zerknirschten, sondern einen besonders inspirierten Jarrett. Die Stimmungen, in denen er sich hier treiben lässt, packen sofort durch ihre Intensität. Dabei bedient sich Jarrett wieder einer fast enzyklopädischen Vielfalt der Klangsprachen. Bei weitem nicht nur Jazziges und lässig akzentuierter Blues sind da zu hören, sondern schlichtweg Vieles von dem, was die Klavierliteratur seit dem 19. Jahrhundert an Klangfarben in die Welt gesetzt hat: verhangene Romantik, schillernder Impressionismus, kantige Atonalität. Und vor allem auch: Momente von melodienseliger Innigkeit. Manche dieser vier- bis zwölfminütigen Abschnitte, die Jarrett hier unter einen großen Ausdrucks-Bogen spannt, klingen wie wunderschöne langsame Folksongs, die man seit langem zu kennen glaubt. Aber Können vor Lachen: Auch hier wieder beteuert Jarrett, alles aus dem Nichts heraus improvisiert zu haben. Diese anschmiegsamen Melodien, die berückend ebenmäßig gebaut sind und einen enormen Zauber entfalten, sind also momentane Schöpfungen - auch wenn sie wirken wie Kompositionen, an deren Einfachheit jemand lange gefeilt haben könnte. "Paris Part VII" und "London Part VIII" sind Beispiele für solche spontan erstandenen Ohrwürmer. Versonnen summt und quengelt der Pianist im Hintergrund die Melodien mit, ächzt und stöhnt nach besonders gut gerundeten Phrasen - und spielt fabelhaft.
Spieltechnisch kaum zu überbieten

Gerade in den Momenten, in denen Jarrett-Verächter gern schnell mit dem Wort "Kitsch" daherkommen, zeigt sich die besondere Meisterschaft dieses Pianisten. Er spielt keinen Kitsch, denn dann klängen diese Momente abgedroschen. Und das tun sie nicht. Auch wenn Jarrett diese einschmeichelnden Momente, die er gern mit emphatischen Triolen und sich auftürmenden Tremoli garniert, noch so sehr feiert und mit manchmal fast pompösem Gestus auflädt, schafft er es stets, der Musik eine Frische und Unmittelbarkeit zu geben, die jeden Verdacht auf gezielt eingesetzte, aus dem Fundus abgerufene Effekte, sofort zerstreut. Und spieltechnisch sind diese schier hymnischen Einlagen sowieso wohl kaum zu überbieten: Klarer kann man Stimmen gar nicht gegeneinander absetzen, und mustergültiger lassen sich melodische Phrasen nicht formen. Ein "Testament", das man sich als Hörer gern zu Gemüte führt. Was Jarrett hier an die Mit- und Nachwelt weitergibt, ist es wert, dass man es behält.

Roland Spiegel - BR-Online



What makes a performance release-worthy? There are those who would like to see any recordings made by an artist released in some fashion, and with the advent of digital downloads there are artists doing just that. Still, just because it can be done doesn't necessarily mean it should. While greater discretion is undoubtedly a good thing, having released the mammoth ten-LP (now six-CD) Sun Bear Concerts (ECM, 1978), it's clear that pianist Keith Jarrett is bold enough to buck marketing trends when he feels the music warrants it. It's been over 25 years, in fact, since Jarrett last released a multiple performance box set of solo piano improvisations—the three-LP Concerts (ECM, 1982), still awaiting full release on CD—but he clearly feels the music on Testament - Paris / London deserves to be heard. Based on these two performances, recorded five days apart in the fall of 2008, it's hard to argue with him.

Since returning to solo performance earlier in the decade, Jarrett has shifted from the continuous, near-stream-of-consciousness style of Sun Bear and classic The Köln Concert (ECM, 1975) to the shorter, but conceptually connected improvisations of Radiance (ECM, 2005) and The Carnegie Hall Concert (ECM, 2006). While it's still about grabbing music from the ether, there are a number of defining markers that can be expected in almost any Jarrett performance: oblique and often dramatic classicism; the occasional overt jazz reference, often via bop-inflected lines and even the occasional stride reference; tender, economical lyricsm; hints of gospel, Americana and blues; and hypnotic, ostinato-based soloing.

In the hands of almost any other pianist, having such well-defined stylistic signposts might result in redundancy, but it's a testament to Jarrett's remarkable talent that each performance sounds fresh; distanced from each other but coming, unmistakably, from a single voice. Despite pauses between the eight parts that make up the 70-minute concert from Paris, and the twelve-part, two-disc set of improvisations from the 93-minute London performance, the pieces come together as a narrative whole, with each night distinct in its emotional arc. Both performances begin in relatively dark territory, but the Paris show quickly turns frenetically free, while London remains sparer and more profoundly emotional, with Jarrett's vocalizations a clear channel from his ears to his hands. That London ultimately turns to similar turf in "Part II" only contributes to a performance that speaks in Jarrett's distinctive voice, but unfolds in a different fashion.

The manner in which the two concerts end is another indication of how, despite personal qualities that can't help but surface, Jarrett is absolutely working without a roadmap. After the Americana-tinged penultimate part, Paris ends in something of a return to the frenzied contemporary classicism of its opening; London, on the other hand, moves through three final movements that start with a pulsing ostinato that alternates between 3/4 and 5/4, gradually building only to dissolve as it moves into the closest approximation of a jazz ballad, only to end with a buoyant taste of the gospel roots that are one of Jarrett's many foundations.

Why one night is so fundamentally different from another is likely a combination of factors—some significant, others mundane, but all of which are internalized into an indescribable something that ultimately takes form when Jarrett hits the stage. Testament - Paris / London is yet another high water mark for Jarrett, and all the more remarkable considering how many solo performances he's already released. We may never truly know why Jarrett chooses to release one concert over another, but as long as he continues to deliver performances this stellar, perhaps it's a question that really doesn't need to be answered.

John Kelman - Allaboutjazz.com

 L y r i c s


Instrumental Album!

 M P 3   S a m p l e s


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