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Hubert von Goisern: Musik von Goisern - Koa Hiatamadl
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Label: |
EMI Records |
Released: |
1994 |
Time:
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43:32
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Category: |
Austro Folk |
Producer(s): |
See Artists ... |
Rating: |
******.... (6/10) |
Media type: |
CD
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Web address: |
www.hubertvongoisern.com |
Appears with: |
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Purchase date: |
1996 |
Price in €: |
5,09 |
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[1] Koa Hiatamadl (H.v.Goisern / W.Staribacher) - 4:10
[2] Paragleiter-Jodler (Frajria - M.Bergman) - 2:39
[3] Mountainbiking (Hugo Retei - M.Bergman) - 3:07
[4] In die Berg' Groove i gern (Wolfgang Rethofer - Arcadie (MSI)) - 5:10
[5] Fest (Ralph Ludwig - Arcadie (MSI)) - 2:38
[6] Goisern-Walzer (Hugo Retei - M.Bergman) - 2:38
[7] Power to the Bauer (Frajria - M.Bergman) - 3:02
[8] Hollareiti (Wolfgang Rethofer - Arcadie (MSI)) - 5:19
[9] Brettltanz (Frajria - M.Bergman) - 3:20
[10] Raftingpolka (Hugo Retei - M.Bergman) - 2:13
[11] Feierabend (Ralph Ludwig - Arcadie (MSI)) - 2:50
[12] Ein Herz für die Alpen (Frajria - M.Bergman) - 2:57
A
r t i s t s , P e r s o n n e l |
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Hubert von Goisern - Harmonica, Vocals
Alpinekatzen
C
o m m e n t s , N o t e s |
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Koa hiatamadl mea - die übermalung des provinzialismus
"Ich glaube, die wahren Abenteuer finden nicht im Kopf statt. Dort
beginnen sie. Denn jedes Abenteuer beginnt mit der Vorstellung davon.
Nein, nicht jedes. Es gibt auch jene, in die man hineingerät. Aber
sind es dann nicht die Vorstellungen anderer?"
(H.v.G., April 1998)
Die Vorstellungen anderer -
genau die hat Hubert von Goisern nach gut zweijähriger Absenz von
Bühnen und Plattenmarkt realisiert, indem er vor kurzem seine
beiden neuen Alben "Gombe" und "Inexil" vorgelegt hat. Mehr denn je hat
er sich weg von der kreativen Songwriter- und Interpretenposition hin
zur Produzententätigkeit für Musiker aus Afrika und Tibet
gewendet, ohne jedoch auf das Vermitteln von Gefühlen, Stimmungen
und emotionalen Verhaftungen in alpenländischer Manier zu
vergessen - fast ekstatisch jodelt Hubert von Goisern auf Cut 2 von
"Gombe" - ein arger Kontrast nach dem ersten, der sich aus leisen
Urwaldgeräuschen konstituiert: Insekten, Urwald und
Vogelgezwitscher.
Die Bezeichnungen der beiden Alben sind geographisch motiviert:
"Gombe" ist ein kleiner Ort am nordöstlichen Ufer des
Tanganijka-Sees. Dorthin reiste Hubert von Goisern, nachdem ihm sein
Freund Michael Neugebauer im Winter 1994 die Schimpansenforscherin Jane
Goodall vorgestellt hatte. "Aber schon diese erste Begegnung hatte eher
die Qualität eines Wiedersehens als des Sichkennenlernens." Es
folgte eine Reise nach Afrika, dann eine weitere und nach einem Film
"Gombe". Auf dieser CD fließen die Stücke geradezu
ineinander, Naturgeräusche und Urwald, Geplätscher eines
Schwimmenden im See (obwohl man nicht genau weiß, ob das nun
wirklich Jane Goodall ist, so wie im Booklet abgebildet); dazu
einheimische Trommler, Freud (und das ist interessant: ein
Schimpansen-Alphamännchen, das seine Haare verloren hat und dessen
Schreie der Nummer vier auf "Gombe" zugrunde liegen), sowie ein
für die Steirischen bis zu Streicherarrangements verantwortlicher
Hubert von Goisern sowie Chöre und da herausragend: ein Kinderchor
aus Kigoma. Auf Cut 12 leitet er diesen Chor sprech-schreiend und dabei
gleichzeitig jodelnd in unverständlichstem Dialekt ein, wobei eine
wunderbare Harmonie zur afrikanischen Sprache entsteht.
"Inexil" hingegen bezeichnet nicht direkt einen Ort, sondern ist
Ausdruck für die wohl politisch gesehen prekäre Situation, in
der sich Tibet momentan befindet. Nach einen erstmaligen
Zusammentreffen mit tibetischen Musikern entstand für Hubert von
Goisern der Wunsch nach dieser musikalischen Produktion. Im
Frühjahr 1996 reiste er nach Tibet und war überwältigt
von einem Volk, das sich durch seine Friedfertigkeit auszeichnet,
dennoch genauso durch die Unterdrückung durch die chinesische
Besatzungsmacht gekennzeichnet ist. Da eine Zusammenarbeit mit Musikern
in Tibet nicht möglich war, entschloß sich Hubert von
Goisern mit im Exil lebenden Künstlern des Tibetan Institute of
Performing Arts im nordindischen Dharamsala, einer Gründung des
14. Dalai Lamas zur Pflege der Tradition des tibetischen Tanzes und der
tibetischen Musik, zu arbeiten. Nach Aufnahmen in Indien, lud sich
Hubert von Goisern vier der Musiker in sein Studio nach Salzburg ein,
wo mit südamerikanischen und europäischen Instrumentalisten
"Inexil" seine endgültige Gestalt bekam. Die ganze CD vermittelt
Goisern Melancholie und seine Traurigkeit über das politische
Schicksal Tibets. Zu den einzelnen Cuts, die übrigens isolierter
und eigenständiger als auf "Gombe" erscheinen, erklärt er,
worum es darin geht, was an diesem Datum für historische Dinge
passiert sind etc. Goisern verwendet auch Teile alter tibetischer
Opern, läßt die Musiker zeitgenössisch arbeiten -
genauso in einem Zwiespalt wie er früher selbst mit den
'Alpinkatzen'.
Hubert von Goisern hat in zweifacher Ausgabe Brücken
geschlagen, Brücken zu anderen Kulturen, anderen Musikstilen und
vor allen zu anderen Menschen. "Möge diese Musik Mut zur Begegnung
machen".
Michael Koscher
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