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B i o g r a p h y |
Die Erste Allgemeine Verunsicherung
gehört unumstritten zu den Bands mit dem besten Wortwitz des
deutschen Sprachraumes. Wer die Combo jedoch nur in der Klamauk-Ecke
verortet, tut ihr unrecht, denn engagiert waren sie schon immer. Das
konnte auch der Rechtspopulist Jörg Haider zu spüren
bekommen. Unter dem Namen "Die Gruftgranaten" veröffentlicht
EAV-Sänger Klaus Eberhartinger
mit Kollegen 2000 den Titel "Valerie Valera - Haiders Sprung in der
Schüssel". Die österreichische Gruppe firmiert 1977 in Wien
noch unter dem Namen "Antipasta", um die Welt vorerst noch nicht zu
verunsichern. Zur eigentlichen Gründung der "Ersten Allgemeinen
Verunsicherung" kommt es, nachdem Nino Holm den "Mördergitarristen, den Schnellsten der Welt" anschleppt. Leider hat Klampfengott Thomas Spitzer
zu diesem Zeitpunkt seit sieben Jahren keine Gitarre mehr in der Hand
gehalten. Spitzer und Holm diskutieren bereits im Vorfeld öfters
über die Gründung einer Rock-Comix-Band, doch erst durch den
Zusammenschluss mit der restlichen "Antipasta"-Besetzung wird die Idee
in die Tat umgesetzt.
Zum Line-Up gehören Thomas Spitzer, Eik Breit, Nino Holm und Anders Stemno.
Nur ein Bandname fehlt noch. Doch als Gitarrenvirtuose Spitzer
früh morgens bei einer gemeinsamen U-Bahnfahrt am Gebäude der
"Ersten Allgemeinen Versicherung" vorbeifährt, dämmert es
ihm: "... ich hab's, wir nennen uns 'Die Erste Allgemeine
Verunsicherung'. Die Versicherungstypen regen sich sicher auf, und wir
haben unseren ersten Wirbel!".
Ein Jahr später vollendet Spitzer die erste Bühnenshow.
Walter Hammerl kommt als Manager hinzu und Saxophonist Günter
Schönberger pendelt täglich eine Stecke von 360 Kilometern,
um an den Proben teilzunehmen. Als Sänger fungiert Austro-Rocker
Wilfried. Am 25.Mai 1978 führt die Truppe das Programm
"Verunsicherung" zum ersten mal auf und veröffentlicht die
Aufnahme davon als Album. Im Sommer 1979 zieht die gesamte Besetzung in
die Steiermark, Touren durch Deutschland folgen. Wilfried steigt jedoch
aus, und Gert Steinbäcker übernimmt seinen Part in dem
bereits fertig gestellten Programm "Ihr Kinderlein kommet", das zur
Weihnachtszeit auf die Bühnen kommt.
Bei den Wiener Festwochen findet die Premiere des dritten
Bühnenprogramms "Café Passé" statt. Im Anschluss
folgen ca. 400 Auftritte im deutschsprachigen Raum. Ihr Manager Walter
Hammerl nimmt sich tragischerweise das Leben, was zur Auflösung
des gemeinsamen Wohnsitzes führt. Die Single "Tanz, Tanz, Tanz"
mit dem neuem Sänger Klaus Eberhartinger findet bei Plattenfirmen
keinen großen Anklang, so dass EAV ein eigenes Label
gründen. Daraufhin geht das Stühlerücken munter weiter.
Gert Steinbäcker steigt 1983 aus, um sich mehr auf seine eigene
Gruppe STS ("Füsrtenfeld") zu konzentrieren, Sänger Mario
Bottazzi stößt hinzu.
1985/1986 folgt dann endlich mit "Ba-Ba-Banküberfall"
europaweit der große Durchbruch. Bis 1988 boomt das
Geschäft, doch dann erhält die EAV wegen dem Song "Burli"
viel negative Kritik, da dieser speziell von Bayern 3 anders verstanden
wird, als von der EAV gedacht. Die Platte floppt und die Band klagt
gegen den Sender Bayern 3. Trotz dieser kurzen schlechten Phase kommen
weiterhin neue Alben raus, die sich auch gut verkaufen. Im Jahr 1990
findet wieder ein Personalwechsel statt. Mario Pottazzi verlässt
die Gruppe und macht Platz für Andy Töfferl. Ein Jahr
später werden sie mit dem World Music Award ausgezeichnet und die
neue Platte "Watumba" erscheint, die erste Platte zu der es keine Tour
gibt.
1992 gönnen sich die Bandmitglieder eine kleine Pause, die die
meisten dazu nutzen, sich ihre Träume mit dem verdienten Geld zu
erfüllen. Von Niederlassung in Kenia über Weinbau bis
Schiffsbau auf den Malediven ist alles dabei. Trotzdem wird eifrig
weitergewerkelt und zwei Jahre darauf erscheint erneut eine
erfolgreiche Platte. Genau rechtzeitig zu ihrer neuen Tour 1995
stößt David Bronner hinzu, der Nino Holm ersetzt, der lieber
auf den Malediven bleibt. Das "Schwarze Jahr" der EAV ist 1996.
Aufgrund finanzieller Uneinigkeiten steigen Eik Breit und Günter
Heinemann aus. Im gleichen Jahr erscheint ein Best of Album.
Auf der neuen Platte "Im Himmel ist die Hölle los" und der
dazugehörigen Tour spielen jetzt Thomas Spitzer, Anders Stenmo,
Andy Töfferl und Klaus Eberhartinger mit dem neuem Gitarristen
Kurt Keinrath und den beiden Gastmusikern Leo Bei und Franz Zettl.
Anders Stenmo muss aufgrund eines Hörsturzes von Alex Deutsch
ersetz werden. Auch dieser erkrankt nach dem Erscheinen des neuen
Albums, weswegen Robert Baumgartner hinzugezogen wird.
Im April 2003 erscheint das neue Album "Frauenluder", das mit seiner
Ernsthaftigkeit überrascht, auch wenn sie ihren Ruf als Pop-Kasper
wohl nie verlieren werden. "Ich will nicht jammern, ich habe die ganze
Zeit des Geldverdienens genossen, und mein Bankkonto ist auch ganz
zufrieden damit und ich stehe auch zu all diesen Liedern, weil sie auch
immer Teil der EAV waren aber jetzt zu meinem 50 Geburtstag habe ich
mir herausgenommen, die Narrenkappe auch einmal abzusetzen." sagt
Thomas Spitzer.
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