Maxi-Auskopplung aus dem Album Turntable Soul Kicks des Sample Mods.
Natürlich ist es legitim, bei einem Album mit lediglich drei neuen
Songs die Frage nach dem Sinn zu stellen. Drei von zehn, das hört
sich nach magerer Ausbeute an. Bedenkt man aber Umfeld und Herkunft von
Chekov - allein sein jetziges Label mit dem schönen Namen
Decktronics spricht Bände -, dann wird klar, dass die in diesem
Fall verbliebenen sieben von zehn alten Titeln in keinster Weise etwas
mit Resteauswertung zu tun haben. „Drifting“ ist voll mit
Remixen, die jeder für sich genommen schick und eigenständig
sind. Allein der Titeltrack, entnommen vom letzten Album
„Turntable Soul Kicks“, wurde viermal ins Rennen geschickt.
Okay, den Radio-Edit hätte man sich sparen können, aber der
Farfisatan- und der Chekov-Vocal-Mix schieben die Atmosphäre
wieder stark weg vom Original. Ebenso Jean-Michel, der dem Titel
gnadenlos alles raubte und dies
elegant und sehr quer, in keinem Fall aber im Sinne des Originals
wieder zusammenfügte. Im Zeitalter von elektronischer Tanzmusik
und
ihrem Medium, dem Plattenaufleger, ist mal wieder einfach alles drin.
Tanzbar präsentiert sich die Region der unbegrenzten
Möglichkeiten.
Hier ist kein Platz für Bedenkenträger, weshalb auch Stereo
De Luxe mal
randurften. All das Gewerkel hat aber nichts daran geändert, dass
Chekov sich immer noch in den Gewässern der Vergangenheit tummelt
und
die Original-60s an der Hutkrempe trägt.
Intro.de - Ausgabe Nr. 78
Hinter Chekov verbirgt sich der seit den späten 80ern tätige
DJ Pavel. Mittlerweile hat er sein ausgedehntes Sechziger-Universum
noch um Soul, Psychedelic und alte Soundtrack-Melodien erweitert.
Demzufolge nennt er seine ungemein pulsierenden Big-Beat-Tracks auch
"Theme from U.F.O." oder "It Came from Outer Space". Zwar ist so etwas
seit Propellerheads und Daft Punk nicht mehr wegweisend, aber zumindest
in Deutschland braucht Chekov keine Konkurrenz zu fürchten.