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Radiohead: The King of Limbs

 A l b u m   D e t a i l s


Label: Radiohead Self-released
Released: 2011.02.18
Time:
37:24
Category: Electronica, Experimental Rock
Producer(s): Radiohead, Nigel Godrich
Rating:
Media type: CD
Web address: www.radiohead.com
Appears with:
Purchase date: 2012
Price in €: 1,00





 S o n g s ,   T r a c k s


[1] Bloom (Radiohead) - 5:15
[2] Morning Mr Magpie (Radiohead) - 4:41
[3] Little By Little (Radiohead) - 4:27
[4] Feral (Radiohead) - 3:13
[5] Lotus Flower (Radiohead) - 5:00
[6] Codex (Radiohead) (Radiohead) - 4:47
[7] Give Up The Ghost (Radiohead) - 4:50
[8] Separator (Radiohead) - 5:20

 A r t i s t s ,   P e r s o n n e l


Colin Greenwood – Bass Guitar, Keyboards, Percussion, Producer
Jonny Greenwood – Guitar, Keyboards, Ondes Martenot, Analogue Synthesisers, Drums, Producer
Ed O'Brien – Guitar, Percussion, Backing Vocals, Drums, Producer
Philip Selway – Drums, Percussion, Backing Vocals, Producer
Thom Yorke – Lead Vocals, Guitar, Keyboards, Piano, Bass Guitar, Producer

Yazz Ahmed – Flugelhorn on [1]
Noel Langley – Flugelhorn on [1,6]

The London Telefilmonic Orchestra - String Orchestra on [2]
Levine Andrade - Orchestra Leader on [2]
Robert Ziegler – Conductor on [2]

Nigel Godrich - Producer, Engineer
Drew Brown – Additional Engineering
Bob Ludwig – Mastering
Stanley Donwood – Cover Art & Packaging
Bryan Cooke – Additional Assistance
Darrell Thorp – Additional Assistance

 C o m m e n t s ,   N o t e s


Recorded in May 2009 – January 2011 in Los Angeles, California


Radioheads Schatten auf der Musikindustrie: unbezwingbar groß.

Typisch Radiohead: Zuerst zwingen sie uns mit ihrer Spontaneität fast in die Knie, wenn wir zittrig das Erscheinungsdatum des neuesten Werks erfahren und erschrecken, dass das schon kommenden Samstag ist. Dann rauben sie uns den Atem, wenn sie es einfach einen Tag vorher veröffentlichen und dem Schreibpuls keine Ruhe geben. Eine Mitschrift:

"Bloom": Ein unkaputtbares Fragment, das sich dagegen sträubt, an den Ausgang des zielgeraden Vorgängers "In Rainbows" zu knüpfen. Gebaut auf doppeltem Boden, gepaart mit jazziger Verquertheit, der Alkoholdressing für den Kopfsalat. Wie "Kid A", nur noch mehrspuriger und flankenüberholender.

Morsezustände, die eine Anteilnahme erschweren, auch keine Gedanken an eine feste Zählzeit. Signalstörungen, wandernd durch alle Instrumentenlagen und ein erhabener Thom Yorke, der bekennend mit "Open your mouth wide / Universal sighs" hinter diesem sinistren Vorhaben steht.

"Morning Mr Magpie": Uptempo-Manie mit Verbrüderungsszenen der verlassenen Dubstep-Regionen Südlondons und den vorwärtstreibenden, abbrechenden Ergänzungen des Gitarren-Dreischritts von Jonny Greenwood, Ed O'Brien und Yorke. Colin Greenwood umspielt am Bass kontrapunktisch den vagen Schimmer, der ein verlässliches Pattern erhoffen lässt. "Good morning, Mr Magpie / How are we today? / Now you've stolen all the magic / Took my melody". Ein Regelwerk mit sichtlicher Unaufgeräumtheit und gleichlaufendem Pepp.

"Little By Little": Genrekollision der morgenländischen Notenskalen mit der chromatischen Modulation Arnold Schönbergs. Philip Selways Rasselkiste als Schlagwerk, das dem Deklinieren der Tonart-Vokabeln zur Seite steht. Und ein ablegendes Geständnis: "Little by little / By hook or by crook / I'm such a tease and you're such a flirt". Reim, Prosa, lose und zusammen, Verdichtungen und Wortverknappungen. Ein verdeckter Hinweis, dass es Kunstreligion als letzte Offenbarung des Glaubens geben kann.

"Feral": Zappelphilipp, Bach-Messe und ungestümes Titelgleichnis. Kollektiver Verlust oder ungleiche Einheit? Sicher ein Tanzdelirium wie beim hadersüchtigen Krumping-Dance. Ohne Worte.

"Lotus Flower": Thom Yorke, König der tanzenden Gliedmaßen. Eine Entscheidung für das Samstagsclubbing und das Nicht-zu-früh-nach-Hause-Gehen, um wirklich das letzte sphärische Luftstück aufzusaugen, dass es zwischen dem Tanzboden und den Resttanzenden noch gibt.

Im Videoclip eine phänomenologische Darstellung eines weiträumigen Helden, der trotz seines Platzanspruchs keine Gefahrenzonen anbietet: "I will sink and I will disappear / I will slip into the groove".

"Codex": "Slight of hand / Jump off the end / Into a clear lake / No one around / Just dragonflies / Flying to the side / No one gets hurt". Fassadenlosigkeit ist so leicht ergründbar, wenn man versucht, sich selbst ins kalte Wasser zu werfen und reinzuwaschen. Diese Schönheit zu charakterisieren, heißt Daseinsfreude zu zeigen und sich selbstredend einzugestehen, dass genau dieses Lied kein Schluchzen mit Selbstschwund ist.

Vielmehr klingt diese argusäugische Beobachtung nach einer fallfreien Sicherheit in der Zukunft, in der Radiohead gebührend mit beiden Füßen stehen. Unverzichtbar: Jonny Greenwood sei bei dieser kompositorischen Messlatte aller Ehre nach die Würde honoris causa verliehen.

"Give Up The Ghost": "Don't haunt me / Don't hurt me (…) / I think I should give up the ghost". Game over - Quit. Der verlorene Abspann einer Videospielsequenz ist eigentlich der Startschuss für den Schulterschluss aller Dahinvegetetierenden zum Gegenentwurf. Sie schreien nach Zeter und Mordio und Yorke eilt flugs auf den Berg zur Messianisierung. Ätherische Loopabfolgen, klopfendes Mahagoniholz und Geisterchöre greifen um sich, aber vielleicht ist hier Yorke selbst der Getriebene?

"Separate" Zeit für Weingläser und Duftzüge. Nach der Epilepsie in den ersten Stücken steht die nachrauschende Entgiftungskur an. Hallende, kreisende Worte zieren das Gefühl einer zunehmend proportionaler werdenden Entspanntheit und die grazile Gelenkigkeit dieses freien Spiels beugt sich allen umtreibenden Mächten. Natürlich wären Radiohead kein (außer-)musikalisches Paradigma, wenn sie nicht mit juristischer Rücksichtslosigkeit handeln würden: "If you think this is over / Then you're wrong". Man möchte nicht glauben, dass es ein Finish markiert.

Vor der kolossalen Torpforte "The King Of Limbs" erscheint der Haupteingang zunächst zugestellt von einer forcierten und multiplen Angelegenheit mit Nebentüren, Korridoren und Fluren. Als Zufluchtsweg in diese scheinbar versperrte Traumfabrik bleibt dann ein kleiner Fingerspreiz und der Repeat-Button.

Und mit jedem Durchlauf wächst der tiefe Schatten, den Radiohead mit ihrer zeitdiagnostischen Qualität samt eigenbrötlerischen Veröffentlichungswillen auf die Musikindustrie geworfen haben, bis zur unbezwingbaren Größe heran. Für CD-Scheibenbekenner: "The King Of Limbs" erscheint am 25. März via XL/Beggars

Erich Renz - Laut.de-Kritik



The King of Limbs is the eighth studio album by the English rock band Radiohead. Produced by Nigel Godrich, the album was self-released on 18 February 2011 as a download in MP3 and WAV formats, followed by physical CD and 12" vinyl releases on 28 March and a special "newspaper" edition on 9 May 2011. The physical editions were released through the band's Ticker Tape imprint on XL in the United Kingdom, TBD in the United States, and Hostess Entertainment in Japan.

Following the protracted recording and more conventional rock instrumentation of In Rainbows (2007), Radiohead employed a more spontaneous process to develop The King of Limbs, sampling and looping their recordings. Singer Thom Yorke described the album as an expression of "wildness" and "mutation".

Radiohead released no singles from the album, but released a music video for "Lotus Flower" that spawned an internet meme. The album received mostly positive reviews from critics; it was named one of the best albums of 2011 by several publications, including The Wire, the NME, and PopMatters, and was nominated for five categories in the 54th Grammy Awards, including Best Alternative Music Album. It was followed in the same year by a remix album, TKOL RMX 1234567, and a live video, The King of Limbs: Live from the Basement.

In 2012, Radiohead began a world tour in support of The King of Limbs. On 16 June, the roof of the temporary stage at Toronto's Downsview Park collapsed before gates opened, killing drum technician Scott Jonhson. Subsequent tour dates were rescheduled and the Ontario Ministry of Labour charged Live Nation Canada Inc and others under the Occupational Health and Safety Act.

Wikipedia.org
 

 L y r i c s


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 M P 3   S a m p l e s


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