"Schwerelos" (BMG-Ariola) heisst das neue Live-Album von Rainhard
Fendrich. Es dokumentiert die überaus erfolgreiche
"Blond"-Tournee. "Die Platte vermittelt einen kompakten Eindruck der
Konzerte. Es gibt auch einen Solo-Teil von mir zu hören - mit ganz
alten Stücken", betont Fendrich. Es wurden Lieder (insgesamt 16
plus eine Schwarzenegger-Parodie) ausgewählt, die auf keinem
anderen Mitschnitt enthalten sind. Ausserdem schafften ausschliesslich
die gelungensten Darbietungen den Sprung auf die von Andreas Fabinek
und Rainhard Fendrich produzierte CD: "Im Studio mussten deshalb nur
ganz kleine Dinge ausgebessert werden", so der Allrounder, der derzeit
mit dem Musical "Chicago" auf der Bühne des Theaters an der Wien
steht.
Die "Blond"-Tournee (vom 11. September bis 1. Dezember 1997) bezeichnet
Fendrich als "eine der reibungslosesten. Wir haben grosse Anstrenungen
mit Professionalität und Humor überwunden." Darum trägt
die Platte auch den Titel "Schwerelos", die Vorbestellungen lassen auf
eine rasche "Vergoldung" schliessen. Mitgeschnitten wurde in Wien
(zweimal Stadthalle), Wiener Neustadt, Linz und Füstenfeld. DoRo
haben ausserdem ein Video mit Höhepunkten aus dem Programm,
Backstage-Informationen und Einblicken auf die Vorbereitungen der Tour
produziert. "Da ich bisher noch kein wirklich gutes Konzert-Video
hatte, wollte ich die Gelegenheit beim Schopf packen. Das Team um Rudi
Dolezal hat eine Vielzahl von Stimmungen und Bonmots eingefangen",
freut sich Fendrich über das fertige Produkt.
Warum "Schwerelos" nicht unmittelbar nach der Konzertreise
veröffentlicht wurde, lässt sich leicht erklären: "Wir
hatten eifnach keine Gelegenheit, das Material abzumischen",
erklärt der Entertainer. Denn Austria 3 war plötzlich von
einer einzigen Benefiz-Show zu einem aufwendigen Projekt gewachsen.
"Eine herrliche Zeit", zieht Fendrich seine Bilanz über die
Zusammenarbeit mit Wolfgang Ambros und Georg Danzer. "Wir haben uns
gegenseitig kreativ befruchtet und sind sehr enge Freunde geworden. Ich
wollte mir mit Austria 3 einen Traum erfüllen, an Alben oder eine
Tournee hätte ich am Anfang niemals zu denken gewagt. Aber als wir
in Spanien zum ersten Mal gemeinsam geprobt haben, war mir sofort klar,
dass Austria 3 der Knaller der letzten 20 Jahre in Österreich
wird."
Seine Motivation bezieht Rainhard Fendrich aus der Abwechslung: "Ich
versuche, immer eine Spannung in mir zu bewahren. Ich weiss nie, ob
eine Idee tatsächlich funktioniert. Aber ich muss es einfach
ausprobieren. Ich gehe nicht in zeitlichen Konstanten ins Studio,
sondern wenn ich etwas verspüre. Das Neue interessiert mich, darum
spiele ich im Theater." Nach harten Vorbereitungen und Einordnung in
ein Ensemble wird Fendrich für seinen Part im Musical "Chicago"
von Publikum und Kritikern gleichermassen gefeiert. "Es hätte
natürlich ganz anders ausgehen können. Ganz schwierig war es,
eine Rolle gegen mein positives Image zu verköpern." Fendrich
stellt einen Fiesling dar, der den Leuten das Geld aus der Tasche
zieht. "Ich habe all diese Mühen auf mich genommen, um einmal mit
Leuten vom Broadway zu arbeiten."
Bei den Proben für "Chicago" konnte Fendrich viele wichtige
Erfahrungen für sein eigenes Musical "Wake Up" sammeln, an dem der
Künstler eifrig arbeitet. "Ich habe gemerkt, dass ich mit meiner
Geschichte am richtigen Weg bin. Allerdings habe ich die Erzählung
viel zu normal angelegt. Die Leute wollen aussergewöhnliche Dinge
erleben. Darum werde ich das Musical wieder langsam abtragen und dann
die Steine neu zusammensetzen." Die Auditions sollen bereits April 1999
beginnen. Fendrich selbst wird eine Hauptrolle singen. Die Ausgangslage
des Musicals erinnert an die Realität: "Ein Manager hat Streit mit
seinem Künstler. Dieser bemerkt plötzlich, dass er ein Leben
lang abgezockt wurde..."
Im November steht Rainhard Fendrich zusammen mit Peter Weck für
den Fernsehfilm "Geliebte Gegner" (Arbeitstitel) vor der Kamera. "Ich
wollte unbedingt mit Weck arbeiten, weil ich ihn für einen tollen
Typen und einen guten Schauspieler halte. Das Buch ist witzig und
gelungen, ich verkörpere einen Taschendieb und
Trickbetrüger." Im April wirkt Fendrich in einer weiteren
TV-Produktion mit, über den Inhalt von "Das Mädchen aus der
Torte" soll vorerst nichts verraten werden. Mit der Austria3-Version
von "Lumpazivagabundus" (Jack-Pot) wartet schliesslich ein weiteres
ehrgeiziges Projekt auf Realisierung. Die Besetzung steht mit Danzer,
Ambros und Fendrich, es gibt schon ein Lied, das Expose schrieben die
drei Künstler an nur einem einzigen Nachmittag. Was noch fehlt
sind ein geeigneter Regisseur und ein Loch im Terminplan der drei
"Barden".
Rainhard Fendrich über seine nahe Zukunft: "Ich weiss nicht, wann
ich meine nächste Studio-Platte produzieren werde. Es wird
garantiert wieder etwas Musikalisches kommen, nur über die
Richtung bin ich mir noch nicht sicher. Das nächste Album wird
ganz bestimmt keines, für das ich mir wochenlang das Hirn
zermartere, um einen Hit zu landen. Liedermacher werden leider nie am
Gesamtkunstwerk, sondern an Chart-Platzierungen gemessen." Der kreative
Strom reisst bei Rainhard Fendrich jedenfalls nicht ab: "Mit Hannes
Oberwalder (key), Oliver Gattinger (drums) und Robby Musenbichler (git)
stehen drei neue Musiker in meiner Band. Andere Charaktere bewirken
frische Klangbilder." Rainhard Fendrich ist also weiterhin für
Überraschungen gut.
Interview
Dein neues Live-Album heißt "Schwerelos". Gibt es einen bestimmten Grund, die Platte gerade jetzt zu veröffentlichen?
"Wir haben die "Blond"-Tournee mitgeschnitten, dann kam allerdings
Austria 3 dazwischen. Das Album war also schon lange geplant, die
Veröffentlichung hat sich jedoch verzögert. Deswegen ist das
Material aber nicht schlecht geworden. Allerdings hatten wir erst jetzt
die Zeit dazu, es zu mischen. Wir waren bei der "Blond"-Tour
völlig überrascht von der Leichtigkeit, wie uns alles von den
Händen ging, wie toll das Publikum nach einer langen Pause auf uns
reagiert hat. Darum auch der Titel der CD. Es waren einige so gut
interpretierte Stücke im Programm, daß wir damals sofort
lautstark über ein Live-Album nachgedacht haben."
Du stehst jetzt täglich mit dem
Musical "Chicago" auf der Bühne. Ist das Live-Album als
Überbrückung bis zur nächsten Pop-Produktion gedacht?
"Ich weiß nicht, ob ich in nächster Zeit eine Studio-Platte
machen werde. Es kommt sicher etwas Musikalisches, nur weiß ich
noch nicht, in welche Richtung das gehen soll. Ich will mit
"Schwerelos" aber nicht aufzeigen und sagen, ich bin auch noch
Sänger! Das habe ich oft genug getan. Der Live-Mitschnitt ist nach
einer Tournee, die sehr gut gelaufen ist, einfach fällig. Wir
hatten viele Besucher, die sich gerne diesen Abend wieder in Erinnerung
rufen wollen. Für diese Leute ist die Platte gedacht."
Den Titel "Schwerelos" kann man also als Resümee der "Blond"-Tour verstehen?
"Ja. Wir haben größte Anstrengungen mit
Professionalität und Humor überwunden. Es war eine der
reibungslosesten Tourneen, die ich je gespielt habe."
Gab es bei der Auswahl der Songs bestimmte Vorgaben?
Erstens sollten die Lieder noch auf keinem Live-Album enthalten sein.
Und zweitens haben wir die gelungensten genommen. Es wurde im Studio
auch nicht allzu viel ausgebessert, höchstens ein paar
Kleinigkeiten. Die CD vermittelt einen kompletten Eindruck von den
Abenden, weil es auch einen Solo-Teil von mir zu hören gibt
– mit ganz alten Sachen. Ich glaube, uns ist eine Live-LP der
besonderen Art geglückt. Und wir sind sehr glücklich
über bereits 20.000 Vorbestellungen."
Es wird auch ein Video auf den Markt kommen...
"Das ist viel länger und enthält sehr viele
Backstage-Informationen. Es handelt sich eigentlich um ein "Making of
Schwerelos". Es wurden auch Proben mitgeschnitten, damit alle Aspekte
der Tour dokumentiert sind. Produziert wurde das Video von DoRo. Da ich
noch kein wirklich gutes Konzert-Video hatte, habe ich die Gelegenheit
beim Schopf gepackt. Rudi Dolezal ist uns mit seinen Kameraleuten
manchmal fürchterlich auf die Nerven gegangen. Aber am Ende waren
wir darüber sehr froh, weil er eine Vielzahl von Stimmungen und
Bonmots eingefangen hat."
Es gibt drei neue Musiker in der Band. Kannst Du sie vorstellen?
"Am Keyboard Hannes Oberwalder, am Schlagzeug Oliver Gattringer und an
der Gitarre Robby Musenbichler – das sind alles Profis, die schon
bei Kollegen oder mit eigenen Projekten erfolgreich waren. Mit ihren
Vorgängern gab es übrigens keine Trennung im Streit. Wir
haben gemeinsam Dinge erreicht, die wir nicht mehr übertroffen
hätten können. Mir blieb nur noch der Weg in eine andere
Richtung, darum wollte ich einen Schlußstrich ziehen. Es ist
wirklich interessant, mit neuen Leuten zu arbeiten. Andere Charaktere
ergeben frische Klangbilder."
Was ist Deine Motivation?
"Ich versuche, bei all meiner Arbeit immer eine Spannung in mir zu
bewahren. Ich weiß nie, ob eine Idee von mir auch wirklich
funktioniert. Aber ich weiß ganz sicher, daß ich es einfach
ausprobieren muß. Das war beim Theater so, das ist bei jeder
Platte so – und das wird auch bei meinem eigenen Musical so sein.
Ich gehe nicht in irgendwelchen zeitlichen Konstanten in ein Studio,
sondern dann, wann ich es verspüre. Und meine nächste Platte
wird ganz bestimmt keine sein, für die ich mir wochenlang das
Gehirn zermartere, um einen Hit zu landen. Liedermacher in
Österreich werden nicht am Gesamtkunstwerk gemessen, sondern immer
nur an Chart-Plazierungen."
Austria 3 war ein absoluter Erfolg. Wie schaut Dein persönliches Resümee aus?
"Es war eine herrliche Zeit. Ich habe wirklich Sehnsucht nach Georg
Danzer und Wolfgang Ambros. Wir telefonieren auch sehr oft. Neulich
habe ich im Radio ein neues Lied vom Georg gehört – der Mann
ist auf einem hervorragenden Weg, er schreibt wieder ganz
selbstbewußt. A3 hat uns gegenseitig sehr befruchtet. Dazu kommt
noch das Gefühl, nicht allein zu sein. Die beiden wissen,
daß sie jederzeit zu mir kommen können, wenn sie etwas
brauchen – und umgekehrt. Wenn wir einander um Rat fragen, dann
ist das wirklich eine Dreierbeziehung. Da dringt nichts nach
außen."
Hast Du von Anfang an damit gerechnet, daß Austria 3 so gut beim Publikum ankommen wird?
"Also kalkuliert war überhaupt nichts. Ich habe mir einen Traum
erfüllt, aber wirklich sicher war ich mir am Anfang nicht. Es gab
auch zuerst keine Gedanken an eine Tournee oder eine Platte. Bei den
ersten Proben in Spanien war mir allerdings nach nur einem Tag
bewußt, daß Austria 3 der Knaller der letzten 20 Jahre in
Österreich wird."
Es hat Dich wieder zum Musical
gezogen. "Chicago" ist permanent ausverkauft, die Kritiken sind sehr
gut – der Ausflug ans Theater hat sich also gelohnt...
"Dahinter steckt jedoch ziemlich harte Arbeit. Ganz schwierig war es,
eine Rolle gegen mein Image zu verkörpern. Ich habe ein positives
Image, Fans nennen mich "Raini Nationale", ich wirke bei einem
Benefiz-Projekt mit – und dann betrete ich jene Bühne, auf
der wir mit A3 sehr viel Geld für Obdachlose eingespielt haben,
und schlüpfe in die Rolle eines fiesen Menschen, der den Leuten
das Geld aus den Taschen zieht. Das mag vielleicht einem
Verwandlungskünstler möglich sein, aber mich hat das vor eine
große Herausforderung gestellt. Mir ist es bei der ganzen Sache
auch nicht ums Geld gegangen, sondern darum, einmal mit Leuten vom
Broadway zu arbeiten."
Warum hat diese Kooperation so gut funktioniert?
"Da gibt es mehrere Gründe. Weil ich mich in die Sache
hineingeworfen habe, wie noch selten in meinem Leben. Darüber
hinaus bin ich von einem hochprofessionellen und menschlich
einwandfreien Ensemble aufgenommen und mit Geduld behandelt worden. Sie
haben mir alle Möglichkeiten gegeben, diese Rolle zu
bewältigen. Die Art und Weise, wie auf englisch Regie geführt
wird, ist faszinierend, weil es da nicht um Worte geht, sondern um
Stimmungen. Innerhalb eines solches Ensembles zu arbeiten, vermittelt
dir wieder das Gefühl der Ersetzbarkeit sowie der Sicherheit. Und
es erfordert grenzenlose Disziplin – wie kommen die anderen dazu,
wenn du einen schlechten Tag hast. Bei meinen eigenen Konzerten
muß ich mir das mit mir und meinem Publikum ausmachen. Innerhalb
einer Rolle ziehe ich mit Fehlern auch alle anderen mit runter."
Was macht Dich neugierig?
"Das Neue ist interessant, darum spiele ich ja auch Theater. Das
begreift ja keiner, warum ich mich auf dieses Risiko einlasse. Es
hätte auch ganz anders ausgehen können. Die Kritiker hatten
schon ihre Visiere eingestellt, aber sie haben nicht so schienen
können, weil das Publikum einfach begeistert und ich in dieser
Rolle gut geführt war."
Ab November stehst Du mit Peter Weck
für den TV-Film "Geliebte Gegner" vor der Kamera. Kannst Du
darüber etwas erzählen?
"Eigentlich habe ich dafür gar keine Zeit. Aber ich wollte schon
immer unbedingt mit Peter Weck arbeiten, weil ich ihn für einen
tollen Typen und sehr guten Schauspieler halte. Ich habe ein Buch
bekommen und war überrascht, wie gelungen und witzig es ist. Darum
nehme ich die Mühen auf mich, neben dem Musical diesen Film zu
machen. Ich spiele darin einen Taschendieb und Trickbetrüger. Im
April drehe ich dann "Das Mädchen aus der Torte". Das ist eine
sehr gute Komödie, über die ich aber noch nichts verraten
darf."
Über eine Verfilmung von
"Lumpazivagabundus" mit Austria 3 wird seit längerem gemunkelt.
Wie konkret ist dieses Vorhaben?
"Das ist ein sehr schwieriges Projekt, ich weiß nicht, wann ich
das unterbringe. Aber die Sache stimmt mich sehr neugierig. Leider ist
Zeit nicht teilbar, darum kann ich noch nicht sagen, wann wir die Idee
realisieren werden. Ich möchte mich aus dem Drehbuchschreiben
heraushalten, weil das Georg Danzer viel besser kann. Wir sind noch auf
der Suche nach einem Regisseur, es wird auf alle Fälle eine
DoRo-Produktion. Ich halte das für eine interessante Geschichte,
weil der Stoff hochaktuell ist."
Wie bringt Rainhard Fendrich seine zahlreichen Aktivitäten überhaupt in seinem Terminplan unter?
"Es ist verrückt, aber wenn’s rennt, dann rennt’s. Es
gibt Lieder, da muß man einen Monat lang nachdenken. Dann gibt es
Texte, die fallen einem so schnell ein, daß man mit dem Schreiben
nicht nachkommt. Die Idee zu "Lumpazivagabundus" war zum Beispiel ein
Smash – wir haben an einem einzigen Nachmittag ein Expose
geschrieben. Das wollte uns keiner so recht glauben, aber es ging uns
wirklich sehr schnell von der Hand."
Wird "Lumpazivagabundus" für das Fernsehen produziert, oder kommt der Film ins Kino?
"Das wissen wir noch nicht so recht. Ich denke eher ans Fernsehen, aber
Kino wäre natürlich eine schöne Herausforderung. Das
möchte ich aber nicht allein entscheiden."
Stichwort "Herzblatt": Kannst Du Dir einen Job als Moderator noch einmal vorstellen?
"Nein. Ich habe viel gelernt, aber es ist total uninteressant! Ich
möchte lieber angesagt werden, als daß ich jemanden ansage."
Ein ganz großes Vorhaben ist Dein eigenes Musical "Wake Up". Dient "Chicago" als Vorbreitung auf dieses Projekt?
"Ich wollte mit "Chicago" sehen, wie so ein Stück dramaturgisch
aufgebaut wird. Ich war fasziniert, mit wieviel Gefühl Amerikaner
Theater machen. Auch wenn es den Klischees widersprechen mag, sie sind
höchst sensibel! Was mein eigenes Musical betrifft, habe ich
gemerkt, daß ich am richtigen Weg war. Allerdings hätte ich
die Geschichte viel zu normal erzählt. Die Leute wollen
außergewöhnliche Dinge sehen und hören. Darum werde ich
"Wake Up" langsam abtragen und Stein für Stein wieder
zusammensetzen. Im April möchte ich mit den Auditions beginnen,
eine Hauptrolle singe ich selbst."
Was kannst Du über den Inhalt verraten?
"Es ist eine skurrile Story, die sich aus vielen wahren Geschichten
zusammensetzt. Das Stück beginnt mit dem Streit zwischen einem
Manager und seinem Künstler. Dieser bemerkt, daß er ein
Leben lang abgezockt wurde..."
Ich war nie der Junge vom Rande der Stadt
Ich hab nie gefroren ich war immer satt
Mein Leben war eben wunderbar
Mir hat nie die Hand meiner Mutter gefehlt
Ich kam wie bestellt Sonntag morgens zur Welt
Mein Leben war sehr vorhersehbar
Den tiefen Sinn begreif' ich heut noch nicht
Oft frag ich mich warum gerade ich
Warum steh'n viele im Dunkeln
Und ich hier im Licht
Ich hier im Licht
Der Himmel würfelt leider nicht
Mein ganzes Glück ist nur die Pflicht zu leben
Zu leben wie's mir gegeben war
Ob Sieger oder graue Maus
Aus deiner Haut kommst du nie raus
Weil's eben, weil's eben dir vorgegeben war
Ich kenn' kein Parterre wo die Sonne nie scheint
Ich habe in teuren Appartements geweint
Mein Leben hat's eben mit mir gut gemeint
Schon war meine Zukunft voraus programmiert
Und doch wie zum Trotz ist es anders passiert
Weil eben mein Leben nicht nur mir gehört,
Mir allein gehört
Der Himmel würfelt leider nicht
Mein Schicksal ist nur meine Pflicht zu leben
Zu leben wie's mir gegeben war
Ob Sieger oder graue Maus
Aus deiner Haut kommst du nie raus
Weil's eben, weil's eben dir vorgegeben war
Ich war so blind wie Sonntagskinder sind
Weil jeder denkt sie kriegen es geschenkt
Doch kaum wer kennt den Schmerz
Wenn man sie verbrennt,
Wenn man sie verbrennt
Der Himmel würfelt leider nicht
Mein Schicksal ist nur meine Pflicht zu leben
Zu leben wie's mir gegeben war
Ob Sieger oder graue Maus
Aus deiner Haut kommst du nie raus
Weil's eben, weil's eben dir vorgegeben war
Der Himmel würfelt leider nicht
Der Himmel würfelt leider nicht
Über meinen Horizont
Wer lang unterwegs is'
hat viel zum erzähl'n
A Hund an der Ketten
hat immer nur a und dasselbe zu bell'n.
A Vogel der frei is'
singt doppelt so schön,
wenn's einmal vorbei is'
wird's jeder versteh'n,
a jeder versteh'n.
Im Kreis geh'n macht miad,
die Neugier verbliat,
und ma gspiat, irgendwia,
wie die Lust wird zur Gier.
Mei' Zweifel tut weh,
doch er treibt mi' in d'Höh',
und wofür es sich lohnt
is' der Blich hie und da über mein Horizont.
Man nimmt sich die Freiheit,
das Schicksal sein' Lauf,
und lernt das Alleinsein
am schnellsten bergauf,
am schnellsten bergauf.
Wer glaubt, der wird selig,
i bin schon verflucht,
i hab' no ' nix g'funden,
i hab' immer nur g'sucht,
immer nur g'sucht.
Im Kreis geh'n macht miad,
die Neugier verbliat,
und ma gspiat, irgendwia,
wie die Lust wird zur Gier.
Mei' Zweifel tut weh,
doch er treibt mi' in d'Höh',
und wofür es sich lohnt
is' der Blich hie und da über mein Horizont.
Brüder
Es kam Mechmed Mustafa aus der Türkei,
so wollte es Allah,
da war er gerade zwei
In der Schule saß er neben mir
und ich fragte ihn:
"Sag wo kommst du her?"
"Das ist doch einerlei!"
Nicht genug, dass da ein Neuer kommt
wird er auch noch frech, darum kriegt er prompt eins mit dem Lineal
worauf gleich der Lehrer kommt
"Seid ihr bei Verstand,
gebt euch jetzt die Hand,
denn man ist gottlob zivilisiert in diesem Land!"
Refrain:
Wir waren wie Pech und Rock'n Roll
und uns war schlecht vom Alkohol,
waren auf die selben Mädchen scharf
und machten das, was man nie darf.
Ich sang die selben Lieder wie er,
wie Brüder waren wir.
Und ist es eine Ewigkeit her,
Brüder sind wir,
Brüder bleiben wir!
Gestern traf ich Mustafa,
als ich in seine Augen sah,
fing er zu weinen an:
"Auf einmal standen sie vor meinem Haus
und sie riefen lauthals 'Türken raus!'!
Wem hab ich was getan?"
"Ich bin hier solang ich denken kann,
warum spuckt man meine Kinder an,
warum schmiert man einen Halbmond an die Tür?
Ich hab auf einmal keine Freunde mehr
und sie sagen wieder 'Du' zu mir
doch nur aus Arroganz,
nicht weil sie Brüder sind wie wir!"
Refrain
"Du heißt Rainhard und ich Mechmed,
wegen diesem Unterschied
haben Häuser schon gebrannt!
Stehst du heute neben mir,
wie ein Bruder, denn das waren wir,
ein Herz und eine Hand!
Allah gebe uns Verstand!
Schwarzenegger-Parodie
???
Feine Damen
Sie überfallen jeden Tag Konditoreien
Und ihnen ist jedes Diätrezept vertraut,
Sie klagen ständig über ihre Innereien,
Und daß sie alles tun für ihre zarte Haut.
Sie können Nachmittage bei Friseuren sitzen.
Sie machen jede graue Strähne wieder wett.
Am Dekolletté verträumte kleine weiße Spitzen,
Das wirkt sogar bei reiferen Frauen noch sehr kokett.
Was wär', wenn wir die feinen Damen nicht mehr hätten?
Wo wär' der Glanz auf all den Bällen und Banketten?
Denn das Gefühl
Für Etikette und für Stil
Das hat man heute nirgends mehr
Und darum kämpfen sie dafür,
Denn diese Welt ist so vulgär.
Sie beugen sich sehr gerne aus Theaterlogen.
An ihren Hälsen baumelt es millionenschwer;
Denn sie behängen sich mit Ringen, Ketten, Broschen.
Der, der bezahlt, geht meistens ängstlich hinterher.
In den Gesprächen lieben sie es akademisch,
Sie sind gebildet und belesen allesamt;
Doch böse Zungen flüstern leise, aber hämisch;
Denn promoviert haben sie erst am Standesamt.
Was wär', wenn wir die feinen Damen nicht mehr hätten?
Wo wär' der Glanz auf all den Bällen und Banketten?
Denn das Gefühl
Für Etikette und für Stil
Das hat man heute nirgends mehr
Und darum kämpfen sie dafür,
Denn diese Welt ist so vulgär.
Sie würden niemals ihren Ehemann betrügen.
Die große Liebe liegt gebündelt in der Schweiz.
Sie sind verrückt nach ihm und seinen Bankauszügen;
Der Mann um 70 hat noch immer seinen Reiz.
Doch manchmal hat sogar die Keuschheit ihre Grenzen,
Und sie versuchen einen kleinen Seitensprung;
Dann angeln sie mit sportlichen Mercedes-Benzen
Sich einen Mann, der nicht vermögend, aber jung!
Was wär', wenn wir die feinen Damen nicht mehr hätten?
Wo wär' der Glanz auf all den Bällen und Banketten?
Denn das Gefühl
Für Etikette und für Stil
Das hat man heute nirgends mehr
Und darum kämpfen sie dafür,
Denn diese Welt ist so vulgär.
Sonnenuntergänge
I mecht mit dir dorthin, wo d'Sunn daham is,
damits uns unser Ködn außabrennt,
durt wo da Himme wia a schwarzer Samt is,
soll ma passiern, was i versamen kennt.
I zöl auf deiner Haut die Wassertropfen,
du schenkst ma dann dafür a Lachen ein,
mia könnten miteinand ins Leben hupfen
und endlich amoe selbstverständlich sein.
Da Einsamkeit möcht i in d'Goschen treten,
dass endlich amoe gspiat was weh tuan kann
und Nebensächlichkeiten möcht i reden,
du hörst ma zua, als ob sie wichtig warn.
I mecht mit dir auf weißen Stränden tanzen,
und horchen, wia des Bluat in dir pulsiert,
und lauter klaner scharze Roden möcht i pflanzen,
ane für jeden Tag, an dem di gfriat.
I mecht dir Sonnenuntergänge schenken
so rot, dass da die Augen übergehn
und dann mit dir in aner Nacht versinken,
in der ma alles gspian und nix verstehn.
Zweierbeziehung
Jetzt sitz i wieder da und bin allan, wie hast mir des nur antun können?
I trau mi gar net ins Kaffeehaus umme, weil sa se wieder ohaun tätn über mi,
die G'sichter. Immer woa i nur der Depperte, der Blede, aber wia i auf amoe
mit Dir daherkommen bin, do eana die Lad'obeg'falln, da ham's g'schaut.
Neidisch san's g'wesen, voi ersten Augenblick an hab i gwußt, dass neidisch
war'n, aber Du hast mir g'hürt mir ganz allan.
Gestern hat mis Glück verlassen,
Du liegst am Autofriedhof draußen
dabei warst Du doch immer oes für mi
I kann mir's Wana net verbeißen,
was warst Du für a haßes Eisen
und überblieb'n is nur a Havarie.
Nie werd' i den Tag vergessen, wie wia zwa uns das erste Mal g'sehn ham: es war
Liebe auf den ersten Blick. I hab sofort g'wußt, di muaß i ham, um alles in der
Welt. Am Anfang hat er noch Mucken g'macht, der Herr Papa, aber dann is er schon
außeg'ruckt mit den Tausender. Und wia'st dann vor mia g'standen bist mit deine
braden Rafe und deine Schweinsledersitz: ein Bild für Götter.
Kannst di noch erinnern, wie ma s'erste Mal auf der Autobahn war'n, mia zwa ganz
allan, wie ma dem Porsche no bei 200 davonzogen san? Bei Dir hot er die Gurken
g'habt, der Herr Carrera.
Gestern hat mis Glück verlassen,
Du liegst am Autofriedhof draußen,
dabei warst Du doch immer oes für mi
I kann mir's Wana net verbeißen,
was warst Du für a haßes Eisen
und überblieb'n is nur a Havarie.
I kann gar net vastehn, wie des alles hat passiern können. Die Kurven hat do
leicht 130 vertragen. No, vielleicht hätt' i de sechs Vierteln net trinken solln,
aber mit sechs Vierteln is ma do net ang'soffen, oder?
Uberhaupt nix wär passiert, wann net der Bam dagstanden wär: "Für ein grünes Wien",
so a Bledsinn. De solln ihre Stauden woanders hinpflanzen.
Gar nix hätt's ma gmocht, wenns ma den Führerschein weggnumma hätten, hätt'ma halt
in wilder Ehe zusammengelebt, aber daß i di jetzt umman Kilopreis hergeben muß,des
reißt ma's Herz auße.
Gestern hat mi's Glück verlassen,
Du liegst am Autofriedhof draußen,
dabei warst Du doch immer oes für mi.
I kann mir's Wana net verbeißen,
was warst Du für a haßes Eisen
und überblieb'n is nur a Havarie.
Heimatlied
Wo auf steile Bergeshöhen
einsam Gondelbahnen zieh'n
kann man schon von Ferne sehen
wie Millionen stehn
und die Sennen hört man jodeln
von den Almen froh und hell
sie sind längst nicht mehr die Dodeln
jeder hat sein Schihotel
Irgendwann will auch der Bauer
nichts mehr sehn vom Schweinedreck
und ist er ein ganz ein Schlauer
baut er eine Discothek.
Wo vor kurzem noch vergnüglich
Säue wälzten sich im Mist
unterhält sich jetzt vorzüglich
jeder zahlende Tourist
Jodler
Selbst den Knechten in den Ställen
wird es irgendwann zu blöd
warum sollen sie sich quälen
wo es doch viel leichter geht
denn als Schilaufpädagogen
hat sie einfach mit der Zeit
weitaus stärker aingezogen
die geformte Weiblichkeit
Jodler
Wo die Pistenraupen tanken
wo die Schneekanonen sprühn
wo die kranken Tannen wanken
riecht's nach Diesel und Benzin
(LP-Version:)
Wer den Winter will genießen
darf in keiner Weise spar'n
wenn nicht blaue Scheine fließen
kriegt man einen großen Schmarrn.
Nur ein echter Sportlergeist
sagt sich ich fahr Kneissel Schi
auch wenn ich wie viele meist
schrecklich in der Scheissel knie
(Single-Version:)
Wo einst Gams und Murmel pfiffen
wo man einsam war und frei
hat man ziemlich rasch begriffen
fehlt ein Liegestuhlverleih
Und seit vielen langen Wintem
schleppt man gern zum gleichen Preis
jeden noch so fetten Hintern
bis hinauf zum ew'gen Eis
Wo die Pistenraupen tanken
wo die Schneekanonen sprühn
wo die kranken Tannen wanken
ja dort gibt's ein Wiederseh'n.
My Baby Is Happy
Es kommt oft vor
daß ich mich lange nicht rasier
und schnarche wie ein Tier neben ihr
my baby is happy
Daß ich im Haushalt niemals einen Finger rühr
das ist man schon gewöhnt von mir
my baby is happy
Sie kann oft Stunden wie eine Wilde schuften
und in Sekunden wieder wie ein Veilchen duften
Ich schau auch manchmal anderen Frauen nach
doch das ist kein Grund für einen Krach
my haby is happy so happy weil man Baby hat mi
Ich führ sie niemals ins Theater aus
sie macht sich ohnehin nichts draus
my baby is happy
Ich kauf ihr keine Kleider keinen Schmuck
sie hat ja sowieso schon genug
my baby is happy
Ich gehe liebend gern und oft ins Wirtshaus
und wenns dort sperr'n dann feiern alle noch bei mir z'haus
am nächsten Morgen schaut es aus
wie nach der Schlacht
doch sie ist niemals aufgebracht
my baby is happy so happy weil mein Baby hat mi
Auf einmal stand
- sie war gerade nicht zuhaus -
im Treppenhaus ein Blumenstrauß
mit einem Biletti
worauf geschrieben stand
mit starker Hand
die Zeit mit dir, hab Dank dafür.
bin happy, dein Seppi
Da geht mir siedend heiß
ein helles Licht auf
was jeder längst schon weiß
fällt mir natürlich wieder nicht auf
Das erklärt auch diese Fröhlichkeit
warum sie war in letzter Zeit
gar so happy
- ich Depp i -
mitn Seppi
das vergeß ich ihr nie
Wie ich mich mühe
von spät bis in die Frühe
auf allen ihren Wegen
rote Teppiche zu legen
so etwas von einem Ideal
wie mich findt sie sicherlich
kein zweites Mal
die andern wärn happy
jawohl happy
wenns an hätten so wie mi
Wärn happy
wenns an hätten so wie mi
Paranoia
Is da wer, geht da wer, red’t da wer
Is da wer, kommt da wer, steht da wer oder geht da wer
Is da wer, war da wer, kommt da wer oder geht da wer?
Ich und meine Freundin Paranoia
Gehen jeden Abend durch den Park
Ich bin kein Held, bin mehr ein Scheuer
Meine Nerven sind am Ende
Und die Angst sitzt mir im Mark
Ich zittere bei jedem Schatten
Ist es auch nur ein Ast im Wind
Und pfeifen am Kanal die Ratten
Mein schwaches Blut sofort gerinnt
I frag mi
Is da wer, kommt da wer, steht da wer oder geht da wer?
Is da wer, war da wer, kommt da wer oder red’t da wer?
Is da wer, kommt da wer, steht da wer oder geht da wer?
Ich weiss genau, es is wer hinter mir
Doch komm‘ ich nicht dahinter, wer
Is da wer, war da wer
Ich spüre ihren Blick im Nacken
Starr ich zur Wand am Pissoir
Wenn sie mich jetzt von hinten Packen
Erfahr‘ ich niemals wer es war
Ich und meine Freundin Paranoia
Gehen liebend gern zur Polizei
Aber leider, "Guter Rat" ist teuer
Bin ich seit Jahren selber schon dabei
Is da wer, kommt da wer, steht da wer oder geht da wer?
Is da wer, war da wer, kommt da wer oder red’t da wer?
Is da wer, kommt da wer, steht da wer oder geht da wer?
Ich weiss genau, es is wer hinter mir
Doch komm‘ ich nicht dahinter, wer
Is da wer, kommt da wer, steht da wer oder geht da wer?
Is da wer, war da wer, kommt da wer oder red’t da wer?
Is da wer, kommt da wer, steht da wer oder geht da wer?
Ich weiss genau, es is wer hinter mir
Doch komm‘ ich nicht dahinter, wer
Is da wer, war da wer
Kommt da wer oder red’t da wer?
Is da wer, war da wer
Steht da wer oder geht da wer?
Jerusalem
Die Zeit ist aus den Fugen
Und irgend etwas faul
Wenn Propheten einmal glauben
Was sie lügen
Wird aus Paulus wieder Saul
Petrus macht sich selbst zum Narren
Sag nicht Du hättest es gewusst
Als wir noch Deine Kinder waren
Gab’s noch Hoffnung in der Brust
Keine Lust in den Tempel zu geh’n
Von Jerusalem?
Keine Lust nach dem rechten zu seh’n
Auf der Welt
Keine Lust noch einmal dieses Kreuz
Zu zieh’n durch Jerusalem?
Kann ich gut versteh’n
Alle reden vom Erlöser
Doch in Wahrheit meinen sie nur ihren Sieg
Meine Träume werden
Länger, dunkler, böser
Und sie geh’n auch wenn ich wach bin
Nicht mehr weg
Warum trifft die Geissel Gottes
Immer gnadenlos die Liebenden
Sieht so aus als wär Herodes
Wieder in Jerusalem
Keine Lust in den Tempel zu geh’n
Von Jerusalem?
Keine Lust nach dem Rechten zu seh’n
Auf dieser wunderbaren, sonderbaren
Gottverdammten Welt?
Keine Lust noch einmal dieses Kreuz
Zu zieh’n durch Jerusalem?
Kann ich gut versteh’n
Keine Lust, keine Lust
Keine Lust in den Tempel zu geh’n
Von Jerusalem
Keine Lust, keine Lust
Keine Lust in den Tempel zu geh’n
Von Jerusalem
Keine Lust, keine Lust
Keine Lust in den Tempel zu geh’n
Von Jerusalem
Der Drache
An klanen Buam sei Vater zeigt
wie mühelos a Drachen steigt
Auf amoe g’spiat er wie er ziagt
Als wollt‘ er dass er mit ihm fliagt
Es kommt a Windstoss
Und er reisst si los
Wie mühelos a Drachen steigt
Halt‘ man nur immer fest die Schnur
Da Klane schaut ihm nach und want
Da Vater hat das schon geahnt
Und sagt:
"Du muasst net traurig sein mei Bua
Jetzt wird er fliag’n so hoch er kann
Vielleicht sogar bis in die Sunn'
Da Vater is im fremder word’n
Sie gengan auseinand im Zorn
Und die Jahre ziag’n vorbei
Da Vater war sei Leb’n lang stü
Hat nie kriagt was er wirklich wü
Doch er wü alles hab’n am besten glei
Sei bester Freund sagt: "Kein Problem"
Und er hat ihm a Paar Tabletten geb’n
"Was besseres is nirgendwo zum kriag’n
Damit wirst fliag’n wia’s kana kann"
Vielleicht sogar bis in die Sunn'
Es läutet spät das Telefon
Da Vater sagt ich hab kann Sohn
Was wü die Polizei?
"Er war als man ihn gfund’n hat
schon mehr als zwa, drei Stunden tot
A Drachen aus Papier lag nebenbei
D’rauf hat er g’schrieb’n sein
Abschiedsbrief
Wenn i des ganz kurz amoe lesen darf
Fangen Sie mit diesem Wortlaut
Etwas an:
I bin so hoch g’flog’n wie i kann
Es hat net g’reicht bis in die Sunn'
Es hat net g’reicht bis in die Sunn'
Es hat net g’reicht bis in die Sunn'
In Wien
Nicht die Kinder aus den Slums
Die ganz von unten kommen, hab’ns
Nicht "The boys from Miami"
Wo’s darum geht: Du oder i!
Bei uns könnt‘ mancher Bua Mike Tysson
Mit an Flaschenhals zerreissen
Nur der Dumme is no fair
Jeder Gauner Millionär
In Wien
Da san die Ratten schlauer
In Wien
Trag’n schon die Katzen Trauer
Ich weiss es nicht, doch alle sag’ns
Es ist gefährlich in der Bronx
Ich schau dort lieber in ein Messe
Oder treff‘ an Menschenfresser
Als dass mich am Karlsplatz
Niederhaut so a Fratz
Glaub‘ nur nicht, dass es der Mut is
Der so stark in unser’m Blut is
Viele unserer Talente
Bleiben uns bis in die Rente
Denn man legt uns in die Wiege
Das Talent für die Intrige
In Wien
Gedeiht der Neid viel schneller
In Wien
Da brennt der Hass viel heller
Viele Glaub’n es is no wichtig
Wenn all’s ehrlich ist und richtig
Doch sie werd’n sich überwinden
Denn bei uns geht’s nur von Hinten
Weil ein jeder mit Dir "Freund" ist
Weißt Du niemals wer Dein Feind ist
Doch wenn’s erste Licht aufgeht
Ist es meistens viel zu spät
In Wien
Da san die Ratten schlauer
In Wien
Trag’n schon die Katzen alle Trauer
In Wien
Gedeiht der Neid viel schneller
In Wien
Da brennt der Hass viel heller
In Wien
treibt man den Engeln Skrupel aus
In Wien
Da bin i z‘Haus
Rolf spielt Golf
Rolf war der Stier auf jeder Wiese
Ein Mann von Welt, ein Held der Frau’n
Er war vom Köpfchen bis in die Füsse
Die Ausgeburt an Selbstvertrau’n
Auf einmal pfeift er auf Karriere
Was schert ihn Weib, was schert ihn Kind
Am Golfplatz geht es nur um die Ehre
Bei Sonne, Regen, Sturm und Wind
Es fühlt sich der Mann erst als Mann
Nach seinem ersten "Hole in one"
Es denkt der Rolf nur noch an Golf
Und geht sich einsam einen "Wolf"
Sein Ego kannte keine Krisen
Er war beinah‘ schon arrogant
Er hat es allen schon längst bewiesen
Jetzt steht er knöcheltief im Sand
Er kann es einfach nicht begreifen
Erst bricht sein Wille, dann sein Stolz
Schwingt er den "Driver" mit letztem Eifer
Und sucht den Ball im Unterholz
Es fühlt sich der Mann erst als Mann
Nach seinem ersten "Hole in one"
Wird die Marie auch etwas Knapp
Er muss in einen "Country Club"
Fährt elegant im Schlitten vor
Der kurzerhand zu mieten war
Der Herr Dozent, der grösste Depp
Hab’n jetzt das selbe Handycap
Er kann vom Eisen nicht mehr lassen
Er übt am Teppich, am Parkett
Er trifft in Schwiegermutters Vasen
Aber am Rasen trifft er ned
Es fühlt sich der Mann erst als Mann
Nach seinem ersten "Hole in one"
Wie er sich freut, wie hoch er springt
Wenn ihm ein Schlag einmal elingt
Spielt er, wie durch ein Wunder Par
Spendet er Kerzen am Altar
Die Ehefrau gewöhnt sich dran
Dass sie den Gatten nur noch beim Putten
Sehen kann
Blond
Adele war bis vor an Jahr
Als Frau ein wenig unscheinbar
Sehr gut gebaut und kerngesund
Wusste sie nicht so recht den Grund
Auf einmal dachte sie "Aha!"
Man braucht nicht nur den Wonderbra
Die Pamela, die Claudia
Sind beide blond, i trau mi a
Bevor i auf ein Wunder hoff‘
Versuch‘ ich es mit Wasserstoff
Sie wollte blond wie eine Semmel sein
Blond, blonder als der Sonnenschein
Blond, blond wie ein Weizenfeld
Weil Blondinen vieles leichter fällt
Blond wie eine Semmel sein
Blond, blonder als der Sonnenschein
Blond, blond wie ein Ballen Stroh
Denn Blondinen, sagt man
Machen Männer froh
Kaum ging sie heimwärts vom Friseur
War Chaos im Berufsverkehr
Ein Jeder fragte, was heut is
Das schon so früh die Stosszeit is
Adele dachte sich: "Schau, schau!"
Worauf es ankommt bei der Frau
Ist scheinbar nicht nur der Verstand
Wer hätte so etwas geahnt?
Auf einmal grapscht ein jeder Aff
Weg’n so an bissl Wasserstoff
Sie wollt nur blond wie eine Semmel sein
Blond, blonder als der Sonnenschein
Blond, blond wie ein Weizenfeld
Weil Blondinen vieles leichter fällt
Blond wie eine Semmel sein
Blond, blonder als der Sonnenschein
Blond, blond wie ein Ballen Stroh
Denn Blondinen, sagt man
Machen Männer froh
Doch sagt zu ihr wer: "Zier di net
Komm mit mir in mein Wasserbett"
Sagt sie nur: "Halt mi nicht für bled
In Wirklichkeit bin i brünett"
Ich bin nur blond
Zu blond um wahr zu sein
Blond, blonder als der Sonnenschein
Blond, blond wie ein Weizenfeld
Weil Blondinen vieles leichter fällt
Blond, zu blond um wahr zu sein
Blond, blonder als der Sonnenschein
Blond, blond wie ein Ballen Stroh
Denn Blondinen machen Männer froh
Blond, zu blond um wahr zu sein
Blond, blonder als der Sonnenschein
Blond, blond wie ein Weizenfeld
Weil Blondinen vieles leichter fällt
Blond wie eine Semmel sein
Blond, blonder als der Sonnenschein
Blond, blond wie ein Ballen Stroh
Denn Blondinen, sagt man
Machen Männer froh
Midlife crisis
Die Männer in den besten Jahren
Die die dicken Autos fahren
Stehn auf der Karriereleiter
Kommen nicht mehr weiter
Wahres Glück ist Kindersegen
Spricht die angetraute Frau
Doch in der Nacht auf schrägen Wegen
Weiss ers nimmer so genau
Wenn das kein Beweis is
Für die Midlifecrisis
Wenn man schwitzt in die Händ
Auch wenns gar nicht so heiss is
Wenn das kein Beweis is
Für die Midlifecrisis
Ich habs gar nicht bemerkt
Aber danke jetzt weiss ichs
Auf einmal pumpts in seinen Adern
Und es zucken die Synapsen
Sieht er schlanke Damenbeine
Nach Möglichkeit in Strapsen
Badet in Armani-Düften
Legt die Hand um fremde Hüften
Warum sollen Ehesklaven
Nicht einmal woanders schlafen
Wenn das kein Beweis is
Für die Midlifecrisis
Wenn wer rechts überholt
Und der Fahrer ein Greis is
Wenn das kein Beweis is
Für die Midlifecrisis
Ich habs gar nicht bemerkt
Aber danke jetzt weiss ichs
Bevor sie in der Hosen lahmen
Gehen sie ins Haus der losen Damen
Bei Kerzenlicht und bei Champagner
Stelln sie dann fest "Hurra, ich kann ja!"
Wenn das kein Beweis is
Für die Midlifecrisis
Die Wölfe in den grauen Fellen
Brauchen Fleisch mit frischen Zellen
Lauern schon an allen Ecken
In Cafes und Discotheken
Baggert er bei einem Model
Grad so alt wie seine daughter
Tanzt er sich zu einem Trottel
Bei "Smoke on the water"
Wenn das kein Beweis is
Für die Midlifecrisis
Wenn wer rechts überholt
Und der Fahrer ein Greis is
Wenn das kein Beweis is
Für die Midlifecrisis
Ich habs gar nicht bemerkt
Aber danke jetzt weiss ichs
Wenn das kein Beweis is
Für die Midlifecrisis
Wenn das kein Beweis is
Für die Midlifecrisis
Am Tag ein Kanari
In der Nacht Nosferari
Wenn das kein Beweis is
Für die Midlifecrisis
Ich habs gar nicht bemerkt
Aber danke jetzt weiss ichs
I bin net eifersüchtig
Es war a zauberhafte Party mit an herrlichen Buffet
Ich hab mich köstlich amüsiert
Aber schön langsam wird’i miad
Und möchte gern geh’n
Da fällt mir auf, Du bist seit Stunden
Im Gedränge mir entschwunden
Und weil ich Dich nirgends seh‘
Zieh ich küssend meine Runden
Durch die Hautevolee
Da tanzt mit Dir auf der Terrasse
Ein Betuchter Monegasse
Wie ich diese Typen hasse
Dann sagt zu mir noch dieser Pfau
Mit sein‘ französischen Akzent:
"Sie haben eine Wunderbare Frau"
Bitte versteh mi richtig, i bin ned eifersüchtig
A jeder kennt uns zwa
Wie steh‘ i vor den andern da?
Du hast a jede Freiheit, des aber is a Neuheit
Nicht dass ich Dir nicht mehr vertrau‘
Doch Du bist immerhin mei Frau
Ich weiss genau, weil ich Dich kenne
Machst Du mir gleich eine Szene
Weil ich mich mit der Blondine Ungeniert hab‘ amüsiert
Was Dich stört
Ich gebe Dir den Autoschlüssel
Denn ich wanke schon ein Bissl
Und nach einer langen Pause
Auf dem schnellsten Weg nah Hause
Brichst Du endlich unser Schweigen
Und sagst offen ohne Zeugen
"Sag bloss ich bin Dir abgegangen
ich weiss mir nur mit Partyschlangen
so wie Du nix anzufangen
Du warst wie immer hoch in Form
Weitaus über Deiner Norm
Das dürfte als Erklärung langen
Bitte versteh mi richtig, i bin ned eifersüchtig
A jeder kennt uns zwa
Wie steh‘ i vor den ander’n da
Du hast a jede Freiheit, das aber is a Neuheit
Nicht, dass ich Dir nicht mehr vertrau‘
Doch ich bin immerhin Dei Frau
Doch ich bin immerhin Dei Frau
Doch ich bin immerhin Dei Frau"