Recorded during winter 94/95 in a mountain region called Harz. The studio was located in a former mill.
Used recording equipment:
Atari ST,
Cubase 2.0, 20 Channel Studiomaster Mixdown
Alesis Quadraverb,
Lexicon LXP-1
Boss SE 50
Roland GS-6
Used synths:
Ensoniq EPS
SCI Prophet 2000
SCI Drumtrax
Waldorf Microwave1
Oberheim Matrix 1000
Roland Jupiter 6
Roland TB 303
Roland SH 101
Korg MS 10
Originally released at Harthouse Records in 1995. CD only rereleased at Virgin in 1998.
CD · Virgin 7243 846547 2 6
Das Projekt Der Dritte Raum besteht aus den beiden Freunden und heute
Partnern Andreas Krüger und Ralf Uhrlandt. Andreas, Kopf von Der
Dritte Raum, wurde 1963 in Göttingen geboren. Er wuchs in einer
sehr musikalischen Familie auf und lernte bereits früh
Klavierspielen. Schon als Kind faszinierte ihn die Welt von
Elektronikbaukästen und Science-Fiction Filmen. Seine erste
Begegnung mit einem elektronischen Musikinstrument war der Roland SH -
Synthesizer seines Onkels, auf dem er gelegentlich spielen durfte. Auch
in seiner Schulzeit erwies er sich als einfallsreicher und innovativer
Bastler: Alte Wehrmachtsröhren funktionierte er zu einem
Mittelwellensender um, mit antiquierten Mikrophonen und
Tonbandgeräten nahm er eigene Hörspiele auf. Später dann
beschallte er mit einer eigenhändig zusammengebastelten
Stereoanlage seine Klassenfeten und entdeckte in jener Zeit die Welt
der internationalen Elektronikmusik vom Schlage Pink Floyd, Kraftwerk,
Human League oder auch Heaven 17. Die Band, die mich sicherlich am
meisten beeinflusst hat, ist Devo, erklärt er. Ab 1984
installierte Krüger sein eigenes Homerecording Studio in
Göttingen und begann mit einem Korg Polysix - Synthesizer und der
nötigen Peripherie aus Mischpult, selbstgebauten Echo- und
Tonbandgeräten die ersten eigenen Produktionen. Auf einer
Hamburger Goa-Party gelangte ein von ihm produziertes Tape in die
Hände von DJ-Star Sven Väth, der daraufhin Krüger und
sein Projekt Der Dritte Raum zu seinem Label "Harthouse" holte. Es
folgten diverse Veröffentlichungen auf CD und Vinyl, wie z.B.
"Alienoid", "Mentalmodulator" oder oben genanntes "Wellenbad", jenes
'96er Album, über das die englische Gazette "Muzik" urteilte:
"This is the perfect antidote to late nights and manic psychedelia!"
Mit RAUMGLEITER folgt nun die artverwandte, aber dennoch völlig
neu und eigenständig erschaffene Fortsetzung. Neben der reinen
Studioarbeit, die ausschliesslich auf die Kreativität Krügers
zurückgeht besteht Der Dritte Raum auch als Live-Act. Gemeinsam
mit seinem Freund und Partner Ralf Uhrlandt, den er über dessen
eigene Gruppe "Example Instance" kennenlernte, geht Der Dritte Raum
seit 1993 regelmässig auf Tournee. Ihr Motto lautet "Music
nonstop"! Also: Keine Pausen zwischen den Songs, ebenso wenig
Flächenthemen oder Geräuschcollagen in den Pausen. Mit einem
ganzen Arsenal aus Samplern, Keyboards und Sequenzern ausgestattet,
stehen Krüger und Uhrlandt leibhaftig im grellen Scheinwerferlicht
und bieten ihren Fans eine heisse Performance, in der es jede Menge
Raum für Spontaneität und Improvisationen gibt. Der Dritte
Raum als Bühnenformation ist ein derart temperamentvolles und
zugleich schweisstreibendes Vergnügen, dass die Band vom "Groove
Magazine" mehrere Jahre hintereinander zum besten Liveact gewählt
wurde. Krüger: Wir lassen uns gerne von der Stimmung des Publikums
mitreissen, wodurch die Auftritte immer wieder zu einer Session
ausarten, bis allen die Luft oder uns der Strom ausgeht. Diese Gefahr
besteht auf seiner aktuellen Produktion "Raumgleiter" nicht. Eher schon
das latente Risiko, aufgrund des hypnotisierenden Groove dieses Albums
in Trance zu verfallen und selbstvergessen der Reise von "Hale Bopp"
durchs Universum nachzusinnen. Aber wäre dies eine so unangenehme
Vorstellung?
Andreas Krüger
Am 22.12.1963 in Göttingen geboren, wuchs ich in einer
musikalischen Familie auf. Mein Opa war Maler, mein Vater ist Tanz- und
Jazzmusiker. Wahrscheinlich aufgrund der Tatsache, dass ich als Kind
Klavier spielen und Noten lernen musste (was ich früher gehasst
habe), fing ich erst spät, im Alter von 20 Jahren an, selbst Musik
zu machen. Mein Hauptinteresse galt schon immer technischen Dingen,
allem voran den elektrischen Phänomenen dieser Welt... Die
Offenbarung schlechthin war für mich die Begegnung mit
Fischertechnik und Kosmos-Elektronikbaukästen. Besonderer Dank
gebührt an dieser Stelle meiner Oma, die mir erlaubt hat, in ihrem
Keller meine Bastel- und Sammelleidenschaften auszuleben. Die ersten
Konfrontationen mit elektronischer Musik hatte ich durch mein Interesse
an Science-Fiction Filmen. Es gab in den Siebzigern eine
SF-Fernsehserie, die ich als Kind geradezu verschlungen habe. Leider
ist mir der Titel entfallen, jedoch kann mich noch genau daran
erinnern, dass im Vorspann der Instrumentalteil von "I feel love"
(Donna Summer / Giorgio Moroder) lief. Als ich dann am Roland SH 1000
Synthesizer meines Onkels - ebenfalls Musiker - "rumspielen" durfte,
wusste ich wenigstens schon mal, wie diese Art Musik gemacht wird. Wie
gesagt, meine Oma hatte viel Platz und gute Nerven, was mir
ermöglichte, Unmengen von technischen Geräten
zusammenzutragen - noch heute habe ich eine Sammlung von
Radioröhren und Rundfunkempfängern aus den 30er Jahren. Aus
dem ganzen Zeug habe ich unter anderem einen Mittelwellensender aus
alten Wehrmachtsröhren zusammengebastelt und mit alten
Tonbandgeräten und Mikrophonen Hörspiele für die Schule
aufgenommen.Auf dem Gymnasium habe ich die Klassenparties beschallt,
weil ich der einzige war, der die entsprechende Anlage (aus
Sperrmüll und sonstigem Krempel zusammengebaut) hatte. In der Zeit
entstand auch mein Interesse für Musik. Mich haben die etwas
schrägeren, synthesizerlastigen Klänge von Pink Floyd,
Kraftwerk, Human League, Heaven 17, Devo (die Band, die mich
wahrscheinlich am meisten beeinflusst hat) von Anfang an extrem
begeistert. Den richtigen Kick bekam ich durch den Korg MS 10
Synthesizer eines Klassenkameraden, der nach kurzer Zeit richtig sauer
wurde, weil ich ihm das Teil gar nicht mehr zurück geben wollte.
Im Herbst 1984 war es schliesslich soweit... Ein bisschen Klavier
spielen konnte ich ja noch, also tauschte ich meine heissgeliebte RD
350 gegen einen Korg Polysix-Synthesizer und legte los. Die nötige
Peripherie wie Echogerät, Mischpult, Tonbandgerät etc. hatte
ich sowieso schon in meinem Bastelkeller, und den Drumcomputer durfte
ich mir zum Glück von einem Freund ausleihen. (Danke, Rossi !)
Nach und nach entstand zu Hause ein kleines Homerecording Studio.
Parallel dazu habe ich zusammen mit meinem Bruder Michael am Schlagzeug
in diversen Synthy-Pop und New Wave Bands Keyboards gespielt. Da ich
sehr viel mehr mit Musik und Technik zu tun haben wollte, gründete
ich 1990 zusammen mit einem Freund das Out-O-Space Studio in
Göttingen, das in der regionalen Musikszene schnell zu einem
Treffpunkt für Musiker aller Art mutierte. Dort hatte ich endlich
die Möglichkeit, erste Platten aufzunehmen. Durch die Arbeit im
Studio lernte ich meinen jetzigen der dritte raum-Partner Ralf Uhrlandt
kennen, der in unserem Studio Demos für seine Synthy-Pop Band
"Example Instance" aufnahm.
Tekkno...
Als mich ein Freund 1992 mit in den Berliner Technoclub "Planet"
schleppte, war ich von dem Sound derart fasziniert, dass ich daraufhin
mit allen anderen Projekten aufhörte, um an dieser neuen Musik zu
arbeiten. Im Sommer 1993 fand sich in unserer Stadt die "Family of
Love" Crew zusammen, die in einer stillgelegten Lokhalle die
wahrscheinlich grösste und abgefahrenste Party inszenierte, die
Göttingen je gesehen hat. Auf dieser Veranstaltung machte ich
übrigens auch zusammen mit Ralf die erste Live-Session. Noch im
selben Jahr wurde auf dem Out-O-Space Labelableger Con-Science Records
das Album Dr. DNA "Animalution" veröffentlicht. Da niemand von uns
wusste, wie Labelarbeit richtig gemacht wird, blieb der grosse Erfolg
leider aus. Obwohl das Ende des Labels leider nicht mehr abzuwenden
war, wollte ich trotzdem weiter machen. Ich stieg bei Out-O-Space aus
und baute mir in einem ehemaligen Schwimmbad mein eigenes
Synthesizer-Studio "M-50" auf. Hier entstand das erste der dritte
raum-Album "Mental Modulator" sowie das zweite Dr. DNA-Album
"Heliomorph". Der Deal mit Harthouse kam übrigens ganz
zufällig zustande. Ich lernte Sven Väth auf einer Hamburger
Goa-Party kennen und gab ihm mein Tape. Ich konnte es kaum glauben, als
mich der damalige A&R Manager DJ Pauli anrief... "finden wir geil -
wollen wir machen". 1995 zog ich mit meinem Partner Ralf in das
Bahnhofsgebäude Eichenberg. Neben dem Album "Wellenbad" entstanden
dort die Projekte "Plaste + Elaste", "Perpetuum Mobile", "Solid State"
und zusammen mit DJ Marcus "Der Stern von Afrika". Da ich bald soviel
zu tun hatte, dass in meinem Studio nicht mehr genug Zeit für
Ralfs Projekt "Clockwork" war, baute er sich dort ein eigenes Studio
auf.
Ralf Uhrlandt
Jahrgang 1972, macht seit der legendären Lokhallenparty 1993 beim Live-Act mit.
"Wir sind uns durch das Interesse an elektronischer Musik nach und nach
immer näher gekommen und wohnen mittlerweile zusammen, was der
Musik zu gute kommt. Andreas ist eher der Technik-Typ. Ich bin
früher voll auf Depeche Mode abgefahren, habe fast alle Platten.
Ich habe sie mal live gesehen und wollte danach unbedingt selber Musik
machen. Mit meinen Freunden Tommy und Olli haben wir dann die Gruppe
"Example Instance" gegründet. Wir hatten irren Erfolg mit unseren
ersten Auftritten und haben daraufhin beschlossen eine eigene Platte
aufzunehmen. Wir hatten allerdings keine Keyboards und mußten
deshalb jemanden finden, der unsere Nummern richtig einprogrammiert,
den Gesang aufnehmen kann und so... Wir haben dann im Out-O-Space
Studio Andreas kennengelernt und uns schnell angefreundet. Das Album
ist allerdings nie fertig geworden. Die Band hat sich vorher
aufgelöst und außerdem kam dann ja auch die ganze
Techno-Sache mit dem LiveAct... Immer, wenn Andreas nichts im Studio
gemacht hat, habe ich dann an meinen eigenen Nummern gearbeitet. Ich
habe als "Clockwork" zwei Maxis bei Syncronicity rausgebracht. Als es
dann langsam mit der dritte raum losging, war kaum noch Zeit im Studio.
Zum Glück habe ich jetzt aber mein eigenes Equipment... Ich
arbeite zur Zeit an meiner nächsten Platte."
The German trance duo Der Dritte Raum ("The Third Rail") paired DJs
Andreas Krueger and Ralf Uhrlandt. Signed to Sven Väth's Harthouse
label, they debuted in 1995 with the EP "Elektro Disko", followed soon
after by the full-length Mental Modulator; Wellenbad followed in 1996,
and three years later Der Dritte Raum returned with Spaceglider.